Music was my first love…
(John Miles)

Seit ich denken kann ist Musik das Zentrum meines Lebens. Als Tochter einer Sängerin und eines Geigers ist das vielleicht auch kein Wunder. Ob als Anhängsel im Proben- und Konzertalltag meiner Eltern oder puzzelnd im Unterrichtsraum meiner Mutter – ich war immer dabei und sobald es möglich war auch aktiv mittendrin: Ich erlernte Flöte, Violine und Klavier und spielte im Orchester. Begeistert sang ich im Chor und irgendwann auch als Solistin. Dann wollte ich es genauer wissen, nahm erfolgreich an Nachwuchswettbewerben teil und bestand mit gerade einmal 17 Jahren die Aufnahmeprüfung am renommierten Mozarteum Salzburg.

Aus meinem Kindheitstraum wurde Realität und ich studierte klassischen Gesang. Dies war der Beginn meines Berufsweges, der im Laufe der Zeit allerdings noch weitere Kreise im vielfältigen musikalischen Kosmos ziehen sollte.

If you cannot teach me to fly,
teach me to sing…
(Peter Pan)

Wie fast alle jungen Naturtalente wusste ich kaum, was ich machte, wenn ich sang. Die Töne kamen einfach intuitiv von selbst. Erst gegen Ende meines Studiums mit erhöhter Belastung durch anspruchsvolles Rollenstudium als Koloratursopran, und steigenden Leistungsdruck machte mir eine Stimmermüdung zu schaffen. Ich fühlte mich unglücklich und entschloss mich, bei einer Atem- und Stimmtherapeutin Hilfe zu suchen. Ich hatte Glück, denn ich fand jemanden, der mir neue Möglichkeiten aufzeigte und mich zudem auch noch menschlich unterstützte. Ich war absolut fasziniert von den Zusammenhängen und Wirkungen, die ich nun bewusst wahrzunehmen begann.

So lernte ich das Singen noch einmal aus einer veränderten Perspektive kennen und bildete mich daraufhin kontinuierlich weiter. Zunächst nur für mich selbst als freiberufliche Opern- und Konzertsängerin. Im Nachhinein gesehen war es der Beginn meiner Entwicklung zur Stimmbildnerin und Gesangslehrerin, denn bald folgten die ersten Schüler und ich erkannte, wie viel Freude mir diese Tätigkeit macht. Ein Bereich, der immer zentraler wurde bis heute, wofür ich sehr dankbar bin. Ich unterrichte leidenschaftlich gerne.

Popmusik! Wie bist du denn auf
diese Schiene gekommen?!…
(Meine Mutter)

Klassische Musik habe ich schon gehört, bevor ich geboren wurde. Meine Mutter stand im 6. Monat mit mir auf der Bühne und sang einen Liederabend. Insofern war klassischer Stimmklang für mich nie etwas Artifizielles, sondern Heimat und Ursprung. Gleichzeitig liebte ich wie jeder Teenager die Popkultur außerhalb meines Elternhauses. Als begeisterte Tänzerin sprachen mich zunächst vor allem die Grooves an, die mir im Jazz und Pop begegneten. Meine Whitney Houston LPs unterm Bett waren mir mindestens so heilig wie die von Maria Callas. Durch mein Musikjournalismus-Studium, das ich neben meiner sängerischen Tätigkeit begonnen hatte, kam ich in Kontakt mit anderen musikalischen Richtungen und probierte mich aus, tauchte in andere Klangwelten und Harmonien ein. Besonders die skandinavischen A-capella-Formationen wie Real Group, Vocal Line, Rajaton motivierten mich, parallel zu meiner sängerischen und pädagogischen Aktivität noch eine neue Welt zu betreten und an der Bundesakademie in Wolfenbüttel eine fundierte Ausbildung zur Jazz- und Popchorleiterin zu absolvieren. Mittlerweile leite ich 3 Chöre, für die ich auch selbst Arrangements schreibe. Chorklang in den Händen zu halten ist für mich wie Magie.